Stephan Heggelke
Funk is about what you don’t play
„Funk is about what you don’t play.“ Mit diesem Zitat des amerikanischen Saxophonisten Marceo Parker umschreibt Stephan Heggelke sein künstlerisches Schaffen – Gemälde, die ihren großen Zauber im Nicht-Sichtbaren entfalten und gleichzeitig hochdekorative Portraits betörend schöner Frauen sind, japanischer Geishas. Heggelke lockt uns damit auf die Spur einer Japanbegeisterung, die sich in der Moderne immer wieder in die europäische Kunst eingebrannt hat und auch in der Gegenwartskunst ungebrochen weiter wirkt. Die Frauen in ihren farbenprächtigen Kimonos bleiben in diesen Bildern Verheißung und Verlockung zugleich. Ihre Schönheit und Anmut sind der Ausdruck einer perfekten Illusion, die sich aber nur in unserer Phantasie vollenden kann, denn sie haben sich uns ab- und einer Welt zugewandt, die wir für uns selbst entdecken müssen. Sie öffnen uns dadurch den Blick für das Verborgene, das Geheimnis, die Stille, einen Ort, der auf uns selbst zurückweist, einen Ort, an dem die Zweifelsfälle des Lebens aufgehoben sind in der Gewissheit, dass es keine Gewissheit gibt, noch nicht einmal für einen Augenblick. Die Form ist sichtbar, doch das Erhabene, das uns Anrührende und Bewegende können wir, frei nach Kant, in diesen Bildern für uns selbst finden. Und das ist doch eine große Freiheit.